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Obstbau

Geschichte

Alle Kulturobstarten stammen von Wildobstarten ab.
Apfel, Birne, Aprikose und Kirsche sind in den Genzentren Südwest- Zentralasiens entstanden.

Unser Kulturapfel stammt aus der Region zwischen Kaukasus und Himalaya.

Die Wildart Malus sieversii gilt als Vorfahre unseres heutigen Apfels. Er wächst bis in die heutige Zeit an den Gebirgshängen oberhalb Alma Atas in Kasachstan und zeigt eine grosse Vielfalt an Früchten. (Genzentrum des Kulturapfels) Alma Ata =Stadt des Apfels.
Durch die Sorte Malus sieversii entstand der europäische Holzapfel (Malus sylvestris).
Eine andere Wildform, der Malus orientalis stammt aus den mittelasiatischen Gebirgen.
Durch kreuzen dieser beiden Wildformen entstand unserer Kulturapfel.

Schon in prähistorischer Zeit kannten und nutzten die Menschen verschiedenste Obstsorten.
Zeugen davon sind ausgegrabene Samen von Schlehen, Pflaumen, Birnen und Äpfeln in den Pfahlbauersiedlungen am Bodensee. (rund 3000 v.Chr.).
Die Römer bauten bereits eine grosse Anzahl von Obstarten an, dabei züchteten sie viele neue Sorten. Diese wurden durch die Soldaten und Beamten weit verbreitet.

Im 8. Jahrhundert n.Chr., unter Karl dem Grossen begann eine weitere Epoche des Obstbaus in Europa.
Dieser regte zur Pflanzung aller heute bekannten Obstarten an. Diebstahl und Frevel von Obstbäumen wurde hart bestraft jedoch der Besitz den kirchlichen und weltlichen Würdeträgern vorbehalten. Pilgerfahrten und Kreuzzüge führten zu einem grossen Sortenaustausch und zur Zunahme der genetischen Vielfalt.
Nach dem 30-jährigen Krieg (1618- 1648) wurde der Hochstamm- Obstbau stark ausgedehnt, um die Ernährung der Bevölkerung durch die Doppelnutzung zu sichern.(Weide/Ackerland und Hochstammobstbau). So entstanden die Streuwiesen.

Durch die Mechanisierung der Landwirtschaft und neue Produktionsmethoden und Züchtungen verloren im letzten Jahrhundert die Streuobstwiesen an Bedeutung als Doppelernährer und wurden durch sterile, besser bearbeitbare Niederstammkulturen ersetzt.
Das typische Oberbasler Landschaftsbild wich mehr und mehr Wiesen und Ackerflächen. Damit ging auch ein jahrhunderte alter Lebensraum verloren, für die in diesem Ökosystem lebenden Tiere und Pflanzen.