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Alternanz
- Schwankung des Ertrages im 2- jährigen Rhythmus
- Die Samen wie auch die noch wachsenden Triebspitzen vieler fruchtender Bäume bilden Pflanzenhormone (Phytohormone).
Diese vermindern oder verhindern mit ihren Hormonen die Blütenknospendifferenzierung= (Bildung von Blütenknospen aus Blattknospen) für das folgende Jahr, wenn der Baum zur Zeit sehr viele oder zu viele Blüten hat. So werden für das Folgejahr kaum oder gar keine Blüten angelegt. - In einem Jahr dagegen, wo der Baum keine oder kaum Blüten hat, wird eine relativ große Menge an Blütenknospen für das Folgejahr angelegt. Die durch den Stoffwechsel verfügbaren Assimilate (Energieträger) sind begrenzt. Hat die Pflanze in einem Jahr sehr viele Früchte, werden diese im Durchschnitt kleiner.
- Wenn ein Baum in einem Jahr nur wenig Früchte trägt, kann er mehr Energie investieren, um neue Äste und damit Blütenknospen zu bilden. Die einzelnen Früchte sind größer aber weniger.
- Bei bestimmten Sorten ist die Blütenknospendifferenzierung für das folgende Jahr bereits sehr früh, nämlich wenige Wochen nach der Blüte beendet. Um einen gleichmässigen Ertrag zu erhalten dünnen wir zu große Mengen der sich entwickelnden Blüten aus.
- Wenn die Blütenknospendifferenzierung an einem zu späten Termin erfolgt, und dadurch entsprechend lange unter dem Einfluss der Hormone sind, welche die Entstehung der Blütenknospen hemmen, können wir mit einer frühzeitigen Handausdünnung der Früchte einen ausreichenden Ansatz von Blütenknospen für das kommende Jahr erhalten.
- Beides führt zur Milderung der Alternanz
- Sorten die stark zur Alternanz neigen sind z.B. Boskoop und Elstar
- Weitere zur Alternanz neigende Sorten siehe Link:
- Ein Spätfrost löst durch eine starke Reduzierung der Blüten die Alternanz für fast alle Bäume gleichzeitig aus. Das zweite Jahr wird dadurch zum „Apfel-Jahr“ für die gesamte Region.
- dadurch fällt wiederum die Menge der neuen Triebe und Knospen unter den Durchschnitt
das dritte Jahr wird erneut ein ertragsarmes. - Dieser Wechsel schwächt sich nur langsam ab, es sei denn, er wird im Apfeljahr durch geeignete Massnahmen des Gärtners durchbrochen